06.09.2023

Anhaltende Umsatzrückgänge am Dresdner Immobilienmarkt im ersten Halbjahr 2023

Der Gutachterausschuss hat vorläufige Eckdaten zur Preis- und Umsatzentwicklung am Dresdner Immobilienmarkt im bisherigen Jahresverlauf vorgelegt.

Demnach hat sich der Gesamtumsatz infolge von Inflation, hohen Baukosten und Zinsanstieg zum Vorjahreszeitraum auf ~ 474 Mio. EUR halbiert. Es wurden ~ 1.050 Kaufverträge geschlossen.

Im Segment der unbebauten Grundstücke wurden lediglich ca. 8,6 Mio. EUR umgesetzt. Da die Summe im 1. Habjahr 2022 noch bei ca. 52,3 Mio. EUR lag, kann hier von einem drastischen Umsatzeinbruch gesprochen werden. Vor allem bei Grundstücken für Geschossbauten ist der Umsatz auf 10 % des Vorjahreszeitraumes gefallen und veranschaulicht die brancheninterne Verunsicherung der Bauwirtschaft infolge der vorgenannten externen Faktoren. Gemäß Aussage des Gutachterausschusses sind Preisableitungen infolge der stark ausgeprägten Bandbreite bei diesen geringen Fallzahlen nicht mehr repräsentativ. Damit steht der Markt für Bauland in Dresden beinahe still. Baustopps bei den meisten Marktteilnehmern unterstreichen diese Situation und lassen eine geringe Neubauleistung für die nächste Zeit erwarten.

Um ~ 45 % ist der Gesamtumsatz für bebaute Grundstücke zurückgegangen. Auch hier ist der Teilmarkt für Geschossbauten durch geringe Fallzahlen und Umsätze geprägt. Ca. 120 Mio. EUR Geldumsatz bei 62 Kaufverträgen entsprechen ungefähr einem Drittel des ersten Halbjahres 2022. Bei den 28 auswertbaren Kaufverträgen ist ein Rückgang des Mediankaufpreises um ~ 21 % bei Mehrfamilienhäusern (ca. 1.985 EUR/m²) und um ~ 23 % bei Wohn- und Geschäftshäusern (ca. 2.040 EUR/m²) festzustellen. Auch im Bereich der Einfamilienhäuser sind Preisrückgänge zu verbuchen. So liegt der Mediankaufpreis für freistehende Einfamilienhäuser mit ca. 3.325 EUR/m² rund 15 % unter den Vorjahreswerten. Im Teilmarkt für Ein- und Zweifamilienhäuser fiel der Geldumsatz 27 % geringer aus als im Vorjahreszeitraum.

Ebenfalls wurden im gewöhnlich größten Marktsegment für Eigentumswohnungen lediglich 50 % der Umsätze des Vorjahreszeitraumes registriert. Im 1. Halbjahr 2023 wurden nur 46 Neubauwohnungen verkauft. Infolge der hohen Baukosten lag der mittlere Kaufpreis mit ca. 6.530 EUR/m² dennoch rund 30 % höher als ein Jahr zuvor. Im Weiterverkauf wurden mit 708 Kaufverträgen rund 54 % des Umsatzes der ersten Jahreshälfte von 2022 erreicht. Als Folge des Marktumfeldes konnten mit ca. 2.545 EUR/m² um etwa 11 % geringere Kaufpreise durchgesetzt werden.

Eine Stabilisierung des Immobilienmarktes ist damit gemäß Gutachterausschuss noch nicht ablesbar. Inwieweit sich das Marktgeschehen im zweiten Halbjahr 2023 erholen kann, bleibt offen.