Einwohnerzahl in Dresden 2022 wieder angestiegen
Infolge hoher Zuwanderung aus dem Ausland ist die Einwohnerzahl Dresdens zum 31. Dezember 2022 auf 569.173 Personen am Ort der Hauptwohnung gestiegen. Damit ist die Einwohnerzahl 2022 um rund 8.000 neue Bürger in Dresden gewachsen. Das entspricht einer Steigerung um knapp 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 2022 wurde somit der höchste Zuwachs seit 2006 registriert.
Der Grund des beinahe sprunghaften Bevölkerungsanstieges ist statistisch zweifelsfrei im Ukraine-Konflikt begründet. 2022 wurden beinahe 7.000 Menschen ukrainischer Herkunft neu im Einwohnermelderegister erfasst. Demgegenüber ist die Zahl von Einwohnern mit deutscher Staatsangehörigkeit, den Entwicklungen der Vorjahre folgend, um rund 4.000 Personen zurückgegangen. In den vorangegangenen Jahren war die Bevölkerungsentwicklung leicht rückläufig. Ursächlich hierfür waren Geburtenrückgänge und eine hohe Todesfallzahlen.
Vor allem weiter sinkende Neugeborenenzahlen und eine noch immer hohe Sterberate knüpfen an den Trend der letzten Jahre an. So wurden nach vorläufigen Ergebnissen im letzten Jahr 4.740 Kinder geboren. Das sind rund 840 weniger Geburten als im Jahr 2021. Seitdem 2016 mit beinahe 6.500 Geburten die höchsten Werte seit der Wiedervereinigung erreicht wurden, ist ein schleichender Geburtenrückgang zu verzeichnen. Die Zahl der Gestorbenen ist nach dem Rekordjahr 2021 erfreulicherweise ebenfalls rückläufig. Wurden 2021 noch 6.571 Todesfälle registriert, so lag die Anzahl 2022 mit 6.048 deutlich unter dem Vorjahr. Dennoch liegt die Sterberate noch deutlich über den vorpandemischen Werten mit rund 5.000 Gestorbenen pro Jahr. Vor allem die voranschreitende demographische Alterung bewirkt mittelfristige Anstiege der Sterbefallzahlen. Damit weist die natürliche Bevölkerungsentwicklung ein nochmals gestiegenes Geburtendefizit von ~ 1.300 Personen auf. Insgesamt ist das ein weiterer Ausdruck des demographischen Übergangs, wobei steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenzahlen das Einwohnerwachstum bremsen und zu einer alternden Bevölkerung führen.
Die räumlichen Wanderungsbewegungen waren im letzten Jahr aus vorgenanntem Grund stark ausgeprägt. 41.200 Zuzüge bilden die höchste Zuwanderung nach Dresden die seit 1990 gemessen wurde. Andererseits lag auch die Zahl der Fortzüge mit 31.800 deutlich über dem Mittel der letzten 10 Jahre (~ 27.000 Fortzüge). Das positive Saldo ist hauptsächlich auf Migrationsbewegungen aus dem Ausland (ca. + 12.500 Personen) und innerhalb dieser vor allem aus der Ukraine zurückzuführen. In der Gruppe mit vorliegender deutscher Staatsangehörigkeit wurde ein Defizit von rund 3.100 Personen registriert.
Der Geschlechterproporz der Einwohnerstruktur ist ausgeglichen. Aktuell sind ~ 49,7 % der Dresdner Bevölkerung männlichen Geschlechts und ~ 50,3 % weiblich, womit der Anteil der weiblichen Einwohner leicht zugenommen hat. 14 Personen sind als „divers“ bzw. „ohne Angabe“ im Melderegister geführt.
Weiterhin hat die Landeshauptstadt Dresden im Dezember eine neue Bevölkerungsprognose vorgelegt (Basis 30.06.2022). Hiernach wird im Verhältnis zur letzten Prognose (2020) von langsamerem Wachstum ausgegangen. Kurzfristig wird mit einem noch verhältnismäßig starken Bevölkerungswachstum durch Zuzüge aus dem Ausland gerechnet, welches jedoch zunehmend schwächer wird. Mittelfristig wird wieder von einem moderaten Bevölkerungswachstum ausgegangen. Insgesamt wird laut dieser Prognose die Einwohnerzahl Dresdens auf ca. 578.800 Einwohner bis 2040 steigen.
Quellen:
Landehauptstadt Dresden - Pressemitteilung (05.01.2023) - Einwohnerzahl in Dresden 2022 gestiegen
Landehauptstadt Dresden - Pressemitteilung (01.12.2023) - Einwohnerzahl Dresdens steigt bis 2040 voraussichtlich auf 578.800