29.11.2017

Gewerbeflächen in Dresden sind knapp - jetzt reagiert die Stadt

Dresden wächst. Mit steigenden Einwohnerzahlen und wachsender Wirtschaft nimmt auch der Platzbedarf zu. Besonders Unternehmer haben es dabei zunehmend schwer, die passenden Flächen zu finden.

Fast 200 Millionen Euro hat die Stadt seit den 1990er Jahren in den Ausbau und die Erschließung von kommunalen Gewerbegebieten investiert, um unter Verwendung von Fördergeldern von Freistaat, Bund und EU entsprechend günstige Preise an förderfähige Unternehmen weitergeben zu können. Außerdem sollen die drei Dresdner Technopole als branchen- und technologispezifische Standorte weitere Synergien und Vorteile durch räumliche Nähe zur Wissenschaft für Gründer und junge Unternehmen generieren.

Zur Zeit gibt es in Dresden die folgenden neun kommunalen Gewerbegebiete mit ca. 105,6 ha Fläche:

- Gewerbepark Freiberger Straße (2,4 ha-Nettofläche)
- Technopark Nord (6,6 ha-Nettofläche)
- Heeresbäckerei (3,7 ha-Nettofläche)
- Gewerbegebiet Coschütz/Gittersee (41,6 ha-Nettofläche)
- Gewerbegebiet Rähnitzsteig (5,5 ha-Nettofläche)
- Gewerbepark Reick (8,9 ha-Nettofläche)
- Interkommunaler Gewerbepark Dresden/Heidenau (17,7 ha-Nettofläche)
- Weixdorf - Am Promigberg (23,3 ha-Nettofläche)
- Langebrück - Lösigberg (4,0 ha-Nettofläche)

Berichten der Sächsischen Zeitung zufolge, sind diese jedoch bereits jetzt zu 85 % ausgelastet. Um weitere Entwicklungsimpulse zu schaffen, hat nun das Amt für Wirtschaftsförderung die "Zweite Fortschreibung der Konzeption zur kurz- und mittelfristigen Entwicklung kommunaler Gewerbestandorte in der Landeshauptstadt Dresden" vorgelegt. Noch in diesem Jahr soll der Stadtradt darüber entscheiden, um die dringend benötigten Areal für Neuansiedlungen und Erweiterungen auszuweisen. Bereits jetzt herrscht Skepsis, inwieweit der enorme Bedarf dadurch gedeckt werden kann. Insbesondere für flächenintensive Betriebe wird die Suche weiterhin schwer bleiben.

Geplant ist zum Beispiel auch der Ausbau des Wissenschaftsstandortes Dresden Ost nahe dem Gasometer. Hier sollen sich ab 2022 Forschungseinrichtungen auf ca. 45 ha ansiedeln. Ebenfalls soll der Standort an der Freiberger Straße, z.B. durch ein städtisches Gründerzentrum ab 2019 und einen benachbarten Schulstandort, weiter entwickelt werden. Auch in Pieschen an der Harkortstraße, in Reick am Seidnitzer Weg, an der Washingtonstraße in Übigau und an weiteren Standorten sind Entwicklungsmaßnahmen vorgesehen. Zudem reife die Erkenntnis, die Zusammensarbeit mit Privatinvestoren stärker zu forcieren, damit neben den bestehenden fünf privaten Gewerbegebieten in Eschdorf, Kaditz/Mickten, data.base, Kauscha und dem Airportpark, weitere Standorte erschlossen werden können. Flächen stehen hierfür nach dem Flächennutzungsplan z.B. auch in Niedersedlitz, Sporbitz, Sürdvorstadt, Hellerberge oder in Cossebaude und Klotzsche zur Verfügung.

Quellen:
Sächsische Zeitung (27.11.2017) - Mehr Platz für Dresdens Unternehmer
Amt für Wirtschaftsförderung Dresden auf www.dresden.de
Stadtplanungsamt - Flächennutzungsplan
Ratsinformationssystem der Landeshauptstadt Dresden (Anfrage März 2015)
Ratsinformationssystem der Landeshauptstadt Dresden (Protokoll der Ratssitzung vom 1.11.2017)