Infineon kündigt Milliardeninvestition in Dresden an
Der Technologiekonzern Infineon hat kürzlich seine Pläne zum Ausbau des Chipwerkes am Standort Dresden angekündigt. Der Aufsichtsrat des Halbleiterherstellers hat zuletzt weitere Planungen für den Neubau einer Mega-Fabrik als Erweiterung des bestehenden Werkes gebilligt. Es soll sich um die bisher größte Einzelinvestition der Unternehmensgeschichte handeln.
Infineon gehört zu den weltweit führenden Unternehmen der Halbleiterbranche und beschäftigt weltweit rund 50.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 100 Ländern.
Der 1994 als Teil von Siemens gegründet Standort in Dresden zählt zu den modernsten und größten Standorten für die Fertigung und Weiterentwicklung von Halbleitern für verschiedenste Anwendungsbereiche der Alltags-, Sicherheits- oder Automobilelektronik. Im Kern stehen Smartphones, Unterhaltungselektronik, Digitalisierung, Dekarbonisierung sowie E-Mobilität und autonomes Fahren.
Im Werk in Dresden werden über 400 verschiedene Produkte auf Basis von 200mm- und 300mm-Wafern für alle Bereiche des Konzerns produziert. Die Zukunftsfabrik weist einen sehr hohen Automatisierungsgrad mit vernetzten Wertschöpfungsstufen in den Fertigungslinien. Sie zählt zu den weltweit am höchsten automatisierten Industrieanlagen. Aktuell sind in Dresden ca. 3.100 Personen beschäftigt. Daher zählt Infineon zu den wichtigsten industriellen Arbeitgebern der Region.
Infineon knüpft an einen weltweiten Trend bei dem Chiphersteller vermehrt in neue Fertigungsanlagen investieren. Der Hintergrund liegt in der globalen Architektur des Halbleiter-Segmentes. 2020 wurden weltweit rund 1.000 Milliarden Mikrochips hergestellt, wovon lediglich rund 10 Prozent aus Europa kamen. Daher will die Europäische Union diesen Anteil verdoppeln und stellt bis 2030 etwa 43 Milliarden Euro bereit. Der Konzern knüpft damit an das Förderangebot an und stellt sich gegen die aktuellen Unsicherheiten, die Energiekrise und den Rohstoffmangel, welcher zuletzt unter anderem durch einen Rekord-Chipmangel die gesamte Industrie unter Druck setzte.
Das geplante Halbleiterwerk ist direkt neben dem bestehenden Standort geplant. Das Projekt wird mit 5 Milliarden Euro beziffert. Unter Vollauslastung wird ein ebenso hoher Jahresumsatz erwartet. Rund 1.000 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Der Baubeginn ist bereits für das Jahr 2023 geplant, wenn die Subventionierung durch EU, Bund und Land angemessen ausfällt. Eine Fertigstellung ist bis zum Jahresende 2026 avisiert.
Die Stadt Dresden wird von einem weiteren Werksausbau maßgeblich profitieren. Der Mikroelektronikstandort Dresden ist weiter im Aufwind. Die Erweiterung von Infineon knüpft an eine Reihe positiver Ereignisse und Nachrichten für die Hochtechnologieschmiede im Dresdner Norden Dresden an, wie die Eröffnung von Bosch 2021 und dem Spatenstich von Jenoptik 2022. Der Ausbau wird von der Landeshauptstadt durch eine umfangreiche infrastrukturelle Erschließung gestützt.
Quellen:
www.infineon.com
www.dresden.de
www.zdf.de
www.tag24.de
www.dnn.de
www.saechsische.de
www.heise.de
www.spiegel.de
www.oiger.de